Röhrenverstärker-
bausätze
Zu einem selbst gebauten Gerät hat man immer eine engere Beziehung als zu einem Fertiggerät. Außerdem sind eventuell erforderliche Reparaturen kein Problem, vorausgesetzt, man versteht die Schaltung und kann die Auswirkungen von Fehlfunktionen deuten. Insofern bietet sich die Bestellung eines Bausatzes an.
Auch hier gibt es preislich sehr unterschieldliche Angebote. Eine höhere Qualität insbesondere hinsichtlich der Transformatoren hat fraglos einen höheren Preis zur Folge. Mit Produkten der folgenden Anbieter habe ich Erfahrungen gemacht:
Hinweis: Leider ist folgendes Produkt nicht mehr beziehbar.
WoJoBe
Bau des 6 Watt-Monoverstärkers mit Gehäuse (Abbildung oben):
Das Gerät ist schon viele Abende im Dauerbetrieb gelaufen und arbeitet einwandfrei. Der Aufbau gestaltete sich unproblematisch. Die Anleitung ist verständlich, alle Bauteile waren unverwechselbar beschriftet. Das einzige Risiko besteht in der Verpolung der Anschlüsse am Ausgangsübertrager. Hierauf wird jedoch in der Aufbauanleitung hingewiesen.
Hinweis: Leider sind folgende Produkte nicht mehr beziehbar.
Ritter Electronics
Bau des 17 Watt-Gegentakt-AB-Monoverstärkers V17GT2:
Es handelt sich eher um 'Module' als um Bausätze. Die Platinen sind bereits vollständig bestückt. Weitere Bauteile sind dann Transformatoren und Röhren, je nach dem, welchen Teilesatz man bestellt. Mit den zusätzlich erhältlichen Netzteilplatinen ist Brummfreiheit garantiert.
Schon optisch zeigt sich die hohe Qualität der Bauteile. Der Aufbau ist einfach, da die einzelnen Teile nur entsprechend dem Schaltplan verdrahtet werden müssen. Die Funktion ist einwandfrei. Eine Höhen- und Bassregelung ist bereits vorhanden.
Gehäuse werden nicht angeboten. Diese sowie Potentiometer, Buchsen und Kabel beschafft man sich separat. Das führt zu einem optisch individuellen Gerät.
Hier ein Foto des ersten Testaufbaus:
Als Stereoversion sieht das dann so aus. Ein solcher Verstärker bringt mit guten Lautsprecherboxen eine beachtliche Lautstärke und einen hervorragenden Klang hervor.
Bau des 5,7 Watt-Eintakt-Monoverstärkers V5:
Ein kleiner aber feiner Verstärker mit sehr gutem Klang. Auch hierzu ein Foto des ersten Testaufbaus (der Netztrafo ist ein Fremdprodukt):
Mit einem zweiten Ausgangstrafo und einer zweiten Verstärkerplatine wird ein Stereoverstärker daraus. Es hat sich bewährt, die Masse des Eingangskabels am zentralen Massepunkt (minus der Netzteilplatine) anzuschließen.
Einbau der Höhen- und Bassregelung VV-T1:
Hierdurch läßt sich der Klang des Verstärkers erheblich flexibler gestalten, und er kommt mit einer erheblich geringeren Eingangsspannung aus. Auch hier sind alle Massekabel am zentralen Massepunkt (minus der Netzteilplatine) anzuschließen. Da in diesem Fall nicht das vom Hersteller angebotene stabilisierte Vorstufennetzteil verwendet wurde, sondern die Vorverstärker direkt am Endstufennetzteil angeschlossen wurden, war es erforderlich, dem 10 uF-Glättungskondensator jeweils einen 100 uF-Elko parallel zu schalten.
Diatron
Einen weiteren Bausatz gibt es bei Diatron. Die industriell hergestellte Platine ist beidseitig bedruckt. Auf ihr findet das Netzteil, der Stereoverstärker und ein magisches Auge (im Bild nicht bestückt) Platz. Eingangsbuchsen und Lautstärkeregler sind auf der Platine integriert, Lautsprecher sowie Netz- und Ausgangstrafos werden per Schraubklemmen angeschlossen. Der Verstärker wird mit zwei ECL 85 oder ECL 805 betrieben.
Der Verstärker lief direkt nach dem Abschluß einwandfrei und zeigt den üblichen angenehmen Klang eines Röhren-SE-Verstärkers. Zur Sicherheit und zur Vermeidung von Störgeräuschen empfiehlt es sich, den Schutzleiter des Netzkabels am Eingang des Verstärkers an Masse zu legen.
Ich habe mit das Startset zugelegt und die restlichen Bauteile selbst ausgesucht. Da insbesondere den Ausgangstrafos eine entscheidende Bedeutung zukommt, habe ich bei diesem Verstärker folgende mir bekannten Trafos verwandt:
Als Netztrafo und Drossel wurden diese Produkte verbaut. Am Netztrafo werden sekundär 230 Volt abgegriffen:
Tip: Überbrücken Sie die beiden 100 K-Widerstände an den Eingängen des Verstärkers. Bauen Sie in das angeschlossene NF-Kabel eine gehörrichtige Lautstärkeregelung ein wie unter 'Klang der 60er Jahre' unten als Tip erläutert. Sie werden einen hervorragenden Klang erleben.
Wer eine aktive Klangregelung vor seinen Verstärker schalten und diese nicht unbedingt in Röhrentechnik aufbauen will - egal ob man die Röhrenendstufe selbst baut oder fertig kauft - dem sei dieser Vorverstärker empfohlen. Er kann mit jedem 12 Volt-Steckernetzteil betrieben werden. Da die Spannungsstabilisierung auf der Verstärkerplatine erfolgt, gibt es keine Probleme mit Netzbrummen.
ELV-Vorverstärker
Stand 2015