Röhren-
fertiggeräte für Lautsprecher


Wenn man einen "richtigen" Röhrenverstärker, der mit mindestens 250 Volt betrieben wird, nicht vollständig selbst zusammensetzen will, so bietet sich der Kauf eines Fertiggerätes an. Dies kann ja auch unabhängig von der Experimentierfreude mit Spannungen bis 60 Volt erfolgen.

Angebote gibt es viele im Netz. Wer will, kann für einen Hifiverstärker ohne weiteres 50.000 Euro und mehr ausgeben. Aber auch günstige Geräte erfüllen ihren Zweck sehr gut.

Für E-Gitarristen sind Röhrenverstärker übrigens besonders interessant, weil sie andere Klangverzerrungen liefern als Halbleiterverstärker.

Ein kleiner, aber feiner Röhrenverstärker ist der PA0901A, mit dem ich selbst gute Erfahrungen mache (Foto oben). Bitte suchen Sie bei Interesse nach einer Bezugsquelle im Internet.


Wesentlich mehr Power bringt dieses Gerät für 299 Euro (Nobsound (R) Douk Audio), das zudem über zwei Audioeingänge verfügt. Bauen Sie in jedes Audiokabel eine Loudnessregelung ein, wie im Kapitel 'Klang der 60er Jahre' beschrieben. Oder betreiben Sie es über einen Bluetooth-Empfänger vom Smartphone aus unter Nutzung eines Equalizers. So lässt sich die Leistung des Gerätes richtig ausnutzen, wobei auch das lineare Klangerlebnis sehr gut ist.


Wer etwas mehr ausgeben will, findet vielleicht hier das richtige Produkt:

Unison

Natürlich gibt es zahlreiche weitere Anbieter. Dies sind nur zwei Beispiele, die verdeutlichen, dass Geräte innerhalb einer großen Preisspanne angeboten werden.


Da ein reiner Röhrenverstärker mit allen heute erwarteten Funktionen kaum erschwinglich oder gar nicht zu haben ist, kann man auch einen Kompromiß in Erwägung ziehen. Manche Firmen bieten inzwischen Vollverstärker an, die eine Röhre im Vorverstärker haben. Alles andere wird mit Halbleitern realisiert, so dass man auf Phono-Entzerrervorverstärker, diverse Line-Eingänge, Höhen- und Baßregelung, Loudness eine Fernbedienung und eine komfortable Menüführung zur Einstellung aller Parameter nicht verzichten muss.

Ich habe an anderer Stelle geäußert, dass man den Selbstbau eines Röhrenverstärkers mit der Endstufe beginnen sollte, da in erster Linie dort der Röhrenklang entsteht, wo die Leistung erzeugt wird. Auf der anderen Seite ist die Endstufe nur für die Leistungserzeugung zuständig, jegliche Klangbeeinflussung findet im Vorverstärker statt.

Insofern kann man eine Röhre im Vorverstärker auch als Klangaufbereitung betrachten wie einen Klangregler. Mit dem Klangregler kann man den Klang verändern, die Röhre erzeugt einen Röhrenklang. Auch wenn man mit derartigen Geräten keinen vollständigen Röhrenverstärker besitzt, so beeinflußt die Röhre im Signalweg den Klang doch sehr positiv.


Man muss bei der Wahl seines Vollverstärkers jedoch kein reduziertes Angebot in Kauf nehmen. Es gibt auch Geräte, die man in den Signalweg des Verstärkers schalten kann. Neben der Röhrenvorstufe bietet das abgebildete Gerät unter anderem eine (abschaltbare) Klangregelung, Bluetoothempfang sowie einen Kopfhörerverstärker.

Ein Röhrenfreund mag bei diesen Vorschlägen die Nase rümpfen, jedoch wird es viele Menschen geben, die auf die heutigen Möglichkeiten der Technik nicht verzichten möchten. Für diese ergibt sich ein klanglicher Gewinn, ohne in der Ausstattung Nachteile in Kauf nehmen zu müssen.

Denn dass die Röhre auch in einem solchen Gerät den Klang beeinflusst, kann man ganz einfach beweisen. Die mitgelieferten Röhren 6J5 kann man problemlos durch andere Typen wie die 5654W, die EF 95, die 6AK5W oder die 6J1 ersetzen. Man wird jeweils einen leicht unterschiedlichen Klang erleben, wobei ich die 6J1 weniger empfehlen würde. Auch ich experimentiere gerne, halte einen Austausch der mitgelieferten Röhren aber nicht für erforderlich.


Stand 2017/2020
Fertiggeräte für Kopfhörer
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